Das Anlageparadox, das Anleger reich macht!

„Eine höhere Rendite geht immer mit einem höheren Risiko einher!“ Für die meisten Anleger gilt dieser Satz als unumstößliches Gesetz des Investierens. Aber hält dieses Dogma auch einer wissenschaftlichen Überprüfung stand? Die Fondsmanager Pim van Vliet und Jan de Koning haben genau das untersucht und präsentieren ihr Ergebnis in dem sehr empfehlenswerten Buch „High Returns from Low Risk“. Der Hintergrund: 

 

Die 1000 größten US-Aktien auf dem Prüfstand

In der beeindruckenden Studie haben die Autoren die Aktien der nach Börsenwert 1000 größten in den USA gelisteten Unternehmen in den 89 Jahren zwischen 1926 und 2014 auf ihre historische Volatilität (Schwankungsintensität) untersucht. Auf dieser Grundlage wurden zwei Portfolios zusammengestellt, eines mit den 100 am wenigsten volatilen Aktien und eines, das die 100 risikoreichsten Titel umfasst.


Um sicherzustellen, dass immer die jeweils 100 Aktien mit der niedrigsten bzw. der höchsten Volatilität enthalten sind, gab es dabei quartalsweise Anpassungen. Die Rückrechnung erfolgte unter der Annahme, dass an Neujahr 1929 einmalig jeweils 100 Dollar in die Depots investiert und alle Dividenden bis Neujahr 2015 stets reinvestiert wurden. Das Ergebnis ist unglaublich. Denn:

 

Risikoarme Aktien erzielen eine überwältigende Outperformance!

Gewonnen hat den Vergleich das defensive Portfolio mit einem Endwert von 395.000 Dollar, der mehr als 18 Mal so hoch ausfiel wie der Wert des volatilen Depots von 21.000 Dollar! Damit verzeichnete das defensive Portfolio (+10,2% p.a.) eine jährliche Outperformance von im Schnitt 59% im Vergleich zum Depot mit den volatilen Aktien (+6,4% p.a.). Das bedeutet:


Risikoarme Aktien verzeichnen langfristig weitaus höhere Renditen als volatile Aktien! Und das obwohl es laut der gängigen Finanztheorie genau anders sein „sollte“. Wie lässt sich dieses beeindruckende Ergebnis erklären?

 

Hohe defensive Stärke sorgt für Outperformance

Die Autoren des Buchs "High Returns from Low Risk" verweisen darauf, dass die Wertentwicklung des riskanten Portfolios einen sehr volatilen Verlauf hatte und durch die zwischenzeitlichen Börsen-Schwächephasen immer wieder massiv zurückgeworfen worden ist. Im Vergleich dazu sei das Portfolio mit niedriger Volatilität in den Korrekturphasen deutlich weniger eingeknickt und habe sich von den Rückschlägen entsprechend schnell erholt, was sich in der langfristigen massiven Outperformance widerspiegle. Für Anleger sollten defensive Aktien laut den Autoren deshalb die erste Wahl sein, wenn es um den langfristigen Vermögensaufbau gehe. Doch die Wirklichkeit sieht völlig anders aus. Denn:

 

Privatanleger und das Lotteriephänomen

Anleger nehmen risikoarme Aktien im Allgemeinen als weniger attraktiv wahr, da das Gewinnpotenzial als geringer eingeschätzt wird. Van Vilet und de Koning ziehen hierbei den Vergleich zur Lotterie, bei der tendenziell solche Lose bevorzugt werden, die einen höheren potenziellen Gewinn aber eine geringere Gewinnwahrscheinlichkeit aufweisen.


Aktien werden demzufolge häufig gekauft wie Lotterielose, wobei diejenigen Titel bevorzugt werden, die besonders volatil sind und eine vermeintlich hohe Gewinnchance eröffnen. Dieses Anlegerverhalten wird bspw. durch die Studie „Who Gambles in the Stock Market?“ bestätigt, die 2009 im Journal of Finance veröffentlicht wurde. Die Untersuchung zeigt, dass es bei vielen Anlegern eine Präferenz für hochgradig volatile, lotterieartige Aktien gibt. Die Folge:

Nach Ansicht der Buchautoren werden defensive Aktien von breiten Anlegerschichten gemieden und sind daher tendenziell unterbewertet, während die riskanteren Titel häufig überbewertet sind. Auch dies sei ein Grund für die langfristige Outperformance risikoarmer, defensiver Aktien.

 

Fazit

Die Ergebnisse aus „High Returns from Low Risk“ beweisen die langfristige Überlegenheit defensiver Aktien, die sich auch in der Entwicklung des boerse.de-Champions-Defensiv-Index (BCDI®) widerspiegelt. Denn seit dem Börsenstart im Juli 2014 hat der BCDI® sämtliche europäischen Vergleichsindizes klar outperformt. Und mit dem BCDI USA, dem US-amerikanischen Pendant zum BCDI® steht seit Oktober 2019 die Indexalternative zu Dow Jones und S&P 500 zur Verfügung. Indexanleger partizipieren am erfolgreichen BCDI-Konzept über das BCDI-Zertifikat (neue WKN: UF1BAC) bzw. das BCDI-USA-Zertifikat (WKN: VE3BAC). Und für den langfristigen Vermögensaufbau gibt es den boerse.de-Aktienfonds (WKN: A2AQJY), der regelbasiert, transparent und defensiv in internationale Champions mit ausgezeichneten Chance-Risiko-Profilen investiert.